Eine spannende Reise in die Stein- und Bronzezeit
Die Pfahlbauten am Bodensee
Der Bodensee im Dreiländereck zwischen Österreich, der Schweiz und Deutschland ist heute dicht besiedelt und ein beliebtes Urlaubsgebiet vor allem für Familien. Doch wie sah es hier vor 6000 Jahren aus? Wie haben unsere frühen Vorfahren in der Stein- und Bronzezeit am Bodensee gelebt? Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat diese Frage viele Geschichtsinteressierte fasziniert; 1922 entstand aus ihrer Forschungstätigkeit das Freilichtmuseum Pfahlbauten in Unteruhldingen, das bis heute mehrmals erweitert wurde. Nutzen Sie also die Gelegenheit, mit Ihren Kindern eine spannende Reise in die Vergangenheit zu unternehmen!
Die Geschichte der Pfahlbauten
Wenn Sie die Pfahlbauten zum ersten Mal sehen, werden Sie sich sicher fragen, warum die Menschen vor Tausenden von Jahren ausgerechnet auf Pfählen im Wasser gelebt haben. Warum wurden die Häuser nicht auf herkömmliche Art und Weise am Ufer des Bodensees gebaut? Die Antwort ist einfach: Weil der Wasserpegel im Jahresverlauf schon allein durch die Schneeschmelze um zwei bis drei Meter steigt und sinkt. Dann hätte ein normal erbautes Haus plötzlich im Wasser gestanden! Die ständige Nähe zum Wasser war wiederum allein aus Gründen der Verteidigung wichtig: Bei feindlichen Angriffen konnten die Pfahlbaubewohner schnell in ihren Booten auf den See fliehen!
Der Steinzeitmann „Uhldi"
Bei Ihrem Besuch im Freilichtmuseum Pfahlbauten begleitet Sie der Steinzeitmann „Uhldi". Er zeigt Ihnen, wie der Alltag der Steinzeitmenschen aussah, lange bevor es Feuerzeug, Heizung und Elektroherd gab. Allein, ein Feuer zu entfachen, war eine schwierige, überlebenswichtige Angelegenheit. Daneben mussten messerscharfe Feuersteinklingen geschlagen, lebensnotwendige Werkzeuge und Pfeile hergestellt, handgemachte Gefäße getöpfert, verschiedenste Breiarten gekocht und Schmuck hergestellt werden... Hier bekommen Sie einen Einblick, vor welchen Problemen die Menschen damals standen und wie geschickt sie sie gelöst haben. Ein Museumsbesuch in den Pfahlbauten ist also nicht graue Theorie, sondern Geschichte zum Anfassen!
Haus der Fragen und Zeitweg
Der Rundweg im Museum bringt Sie zu elf verschiedenen Stationen. Häuser aus verschiedenen Perioden, von ca. 4000 bis 800 v. Chr. wurden hier originalgetreu nachgebaut. In einem davon werden lebensecht wirkende Szenen aus dem Leben der Pfahlbauer gezeigt – mit Menschen, Tieren, kleinen und großen Modellen aus der Spätbronzezeit bis zum Ende der Pfahlbauten. In einem anderen, dem Haus der Fragen, werden die 50 häufigsten Fragen über die Pfahlbauten kindgerecht beantwortet. Besonders interessant für geschichtsinteressierte Kinder – und Eltern – ist auch der Zeitweg, ein EU-Projekt, das in unmittelbarer Nähe des Museums 10.000 Jahre Landschafts- und Kulturgeschichte an 20 verschiedenen Stationen erklärt.
Kinderfreundliches Museum
Darüber hinaus ist das Freilichtmuseum Pfahlbauten am Bodensee ein wirklich kinderfreundliches Museum. Alle Wege sind mit dem Kinderwagen befahrbar, Ruhe- und Wickelräume sorgen dafür, dass der Museumsbesuch stressfrei vonstatten geht. Ein Spielplatz steht gleich nebenan im kostenlosen Strandbad zur Verfügung. Kommen Sie am besten während der baden-württembergischen Schulferienzeiten; dann gibt es ein reiches Kinderprogramm mit Einbaum fahren, Speerschleudern, Ausgrabungen im Sandkasten und anderen Aktivitäten. Und am Ende des Rundgangs wartet das Pfahlbaukino auf Sie, in dem kindgerechte Filme über das Leben der Steinzeitmenschen gezeigt werden!
Informationen über das aktuelle Veranstaltungsprogramm, Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie unter www.pfahlbauten.de